Ein berauschendes Gefühl, das den Höhepunkt einer sexuellen Aktivität beschreibt: der Orgasmus ! Sei es mit Partnerin, Partner oder alleine - ein Orgasmus kann einen ganz schön in die Höhe treiben. Wir alle haben schon mal vom Orgasmus gehört, wissen aber vielleicht noch nicht so richtig, was es eigentlich wirklich damit auf sich hat. Was überhaupt ein Orgasmus ist, was es mit der verwirrenden Aufteilung in klitoralen und vaginalen Orgasmus auf sich hat und die Tatsache, dass auch der Mann* einen G-Punkt hat, werden wir in diesem Blogbeitrag besprechen.
*In unserem Blogbeitrag beschreiben wir mit den Worten “Mann” und “männlich” Orgasmen des Penis und mit “Frau” und “weiblich” Orgasmen der Scheide. Natürlich gibt es auch Menschen mit Penis, die sich nicht als Mann oder männlich klassifizieren und Menschen, die eine Scheide haben, aber keine Frauen/weiblich sind.
Was ist ein Orgasmus?
Höhepunkt, Klimax, Orgasmus - es sind uns geläufige Begriffe, doch es ist möglicherweise schwierig zu erklären, was sich dahinter wirklich verbirgt. Deswegen wollen wir uns das jetzt einmal etwas genauer anschauen.
Der Orgasmus ist der Höhepunkt, der durch verschiedene sexuelle Aktivitäten ausgelöst werden kann. Sei es durch Sex oder Masturbation. Wenn es dann zum Höhepunkt kommt, entstehen Muskelkontraktionen im Genital- und Analbereich, aber auch in Bereichen, die nicht zur genitalen Zone gehören. Zudem steigt der Blutdruck bei diesem Vorgang ganz schön an und die Blutansammlung in Vagina und Penis wird zusätzlich verstärkt. Eine Zunahme der Atemfrequenz und Atemtiefe ist dabei auch keine Seltenheit.
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Orgasmus beim Mann und bei der Frau - Unterschiede
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem männlichen und weiblichen Orgasmus ist, dass Männer nach einem Orgasmus nur selten eine erneute Erektion und Orgasmus bekommen können. Frauen hingegen können mehrere Orgasmen hintereinander haben. Doch bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass Frauen häufiger Orgasmen haben als Männer? Nein, tatsächlich haben Frauen sogar seltener einen Orgasmus als Männer. Damit du dir das Ganze etwas besser vorstellen kannst, verraten wir dir im Folgenden einmal prozentuale Vergleichswerte der Häufigkeit des weiblichen und männlichen Orgasmus.
61 Prozen t aller Männer bekommen jedes Mal während des Geschlechtsverkehrs einen Orgasmus. Bei den Frauen sieht das anders aus, denn sie erleben nur zu 27 Prozent immer einen Orgasmus, wenn sie Sex haben.
Vier Phasen des Orgasmus
Hast du schon mal davon gehört, dass der Orgasmus in 4 verschiedene Phasen, die aufeinander folgend ablaufen, eingeteilt werden kann? Wir wollen dir jetzt einmal die vier Phasen des Orgasmus erklären.
Erregungsphase
Kommt es zur Erregung, dann steigt nicht nur die Atmung, sondern auch der Puls und Blutdruck an. Dabei können verschiedene Dinge eine Erregung auslösen. Beispielsweise optische Wahrnehmungen, Düfte oder Träume. Wenn es dann auch zu Berührungen von erogenen Bereichen kommt, steigt die Erregung zusätzlich weiter an. Erogene Zonen sind im Übrigen nicht nur der Penis und die Vagina, sondern können auch Brust, Mund oder Hals sein.
Wenn die Frau sich in der Phase der Erregung befindet, dann schwillt zum einen die Klitoris und zum anderen die Schamlippen an. Außerdem wird die Scheide feucht, weiter und länger und es kommt zu einer leichten Erhebung der Gebärmutter.
Beim Mann sieht das Ganze so aus, dass der Penis bei Erregung stärker durchblutet wird und die Größe des Penis dabei zunimmt. Hodensack und Hoden hingegen ziehen sich bei Erregung zusammen.
Plateauphase
In dieser Phase hat bereits die sexuelle Stimulation begonnen und die Erregung hat stark zugenommen. Du merkst in dieser Phase bereits, dass du kurz vor deinem Höhepunkt bist. Und weißt du, was eine besonders gute Nachricht ist? Hier werden on top auch noch Glückshormone freigesetzt.
Orgasmus
Aufgepasst, jetzt kommt es zum Höhepunkt! Hier ziehen sich verschiedene Muskeln rhythmisch zusammen. Die Spannung, die in der vorherigen Phase noch vorhanden war, findet jetzt ihre Entladung. Wusstest du schon, dass es hierbei sogar zu Zuständen kommen kann, die der Ohnmacht ähneln? Ein Orgasmus kann also ziemlich intensiv sein und ein ordentliches Paket an Kraft mitbringen. Verantwortlich dafür ist der sogenannte präfrontale Cortex des Gehirns, der für Sinneseindrücke verantwortlich ist und in dieser Phase teils ausgeschaltet wird. Für das Gehirn bedeutet das, einmal schnell in einen schlafähnlichen Zustand zu fallen.
Entspannungsphase
Genug Erregung, jetzt wird entspannt! Das verdanken wir dem Hormon Oxytocin. Blutdruck, Puls und Atmung normalisieren sich wieder und der Genitalbereich wird trockener und schwillt ab. Beim Mann kann es jetzt zu einer Reizunempfindlichkeit kommen, sodass ein erneutes Steifwerden etwas dauern kann. Bei der Frau ist das anders, hier kann es sogar zu weiteren, sogenannten multiplen Orgasmen kommen. Verantwortlich dafür sind wahrscheinlich Noradrenalin und Adrenalin, die beide einen Anstieg nach dem Höhepunkt erfahren.
Aber Vorsicht: Nicht alle Frauen sind jetzt noch in Stimmung, es kann nämlich sein, dass es danach zu einer Überempfindlichkeit der Scheide kommt, sodass auf eine zu starke Stimulierung verzichtet werden sollte.
Was passiert beim weiblichen Orgasmus?
Du willst wissen, was eigentlich genau beim weiblichen Orgasmus passiert? Dann aufgepasst, wir werden es dir jetzt verraten! ;)
Die sexuelle Stimulation beginnt und dabei kann sich ganz schön viel Spannung ansammeln. Kommt es dann jedoch zum Höhepunkt, dann entlädt sich diese angesammelte Spannung in kurzer Zeit wieder. Dabei entsteht ein Zusammenziehen von Scheiden-, Beckenboden- und Gebärmuttermuskulatur. Wie du siehst, ist beim weiblichen Orgasmus ganze Muskelkraft gefragt. Bevor es bei einer Frau zum Orgasmus kommt, wird das Sexualhormon Östrogen ausgeschüttet.
Wusstest du schon, dass eine Frau für 30 Sekunden das prickelnd-intensive Gefühl eines Orgasmus erleben kann? Und noch ein weiterer spannender Fact: Frauen erleben häufiger einen Orgasmus, wenn sie gleichgeschlechtlichen Sex haben, als wenn sie heterosexuellen Sex haben.
Vaginaler und klitoraler Orgasmus
Sprechen wir jetzt einmal über das große Mysterium des klitoralen und vaginalen Orgasmus. Obwohl mittlerweile davon ausgegangen wird, dass es sich bei beiden Orgasmen um einen klitoralen Orgasmus handelt, wird jedoch immer noch vom klitoralen und vaginalen Orgasmus gesprochen. Vermutlich ist dieses Wording einfacher, um zum einen zwischen der Stimulation der Klitorisperle und zum anderen der Stimulation des Inneren der Vagina zu unterscheiden.
Klitoraler Orgasmus
Doch wie funktioniert so ein “klitoraler” Orgasmus eigentlich? Die Klitorisperle, die sich am oberen Anfang der Vulvalippen befindet, kann durch verschiedene Dinge stimuliert werden: dabei können Finger, Zunge oder Sexspielzeuge zum Einsatz kommen. Die Vorlieben dabei sind sehr individuell und so auch, wie viel Druck während der Stimulation bevorzugt wird. Von leichtem Druck über ein Klopfen oder vorsichtiges Streicheln kann alles dabei sein und deswegen können wir dir an dieser Stelle den wichtigen Hinweis geben: Comunication is key, auch beim Sex! Denn nur durch eine offene Kommunikation kannst du erfahren, was deiner Partnerin oder deinem Partner gefällt.
Vaginaler Orgasmus
Kommen wir jetzt einmal auf den “vaginalen” Orgasmus zu sprechen. Die Stimulation findet hierbei im Inneren der Vagina, entweder durch Finger, Sexspielzeug oder Penis statt. Viele Nervenenden sorgen dort für ein sexuelles Vergnügen. Ein besonderer Bringer bei der inneren Stimulation der Vagina ist der G-Punkt. Dabei handelt es sich um ein Gewebe, das besonders sensibel ist und durch die sexuelle Erregung anschwellen kann. Wusstest du schon, dass dieses Gewebe Drüsen besitzt, durch die eine Flüssigkeit abgesondert werden kann? Dabei wird sogar häufig über die “weibliche Ejakulation” gesprochen. Doch wo befindet sich der G-Punkt eigentlich? Dieser ist ca. 3-5 cm entfernt vom Scheideneingang. Mit dem Finger kann dieser Bereich erspürt werden, denn er fühlt sich rauer an als der restliche Bereich in der Vagina.
Was passiert beim männlichen Orgasmus?
Bist du neugierig und möchtest jetzt erfahren, was es eigentlich mit dem männlichen Orgasmus auf sich hat? Dann kannst du jetzt gespannt weiterlesen. Der erste Schritt , bevor es zum männlichen Orgasmus kommt, ist die Erektion , also das Steifwerden des Glieds. Der zweite Schritt ist dann die Ejakulation , also der Samenerguss, der nicht nur durch eine körperliche, sondern auch eine mentale Stimulation erreicht werden kann. Bevor dieser jedoch erreicht wird, kommt es zu einer Ausschüttung des Hormons Testosteron.
Wenn der Penis während der Penetration stimuliert wird, dann entsteht eine Kontraktion der Prostata und der Samenblase. Ist es dann an der Zeit für den Orgasmus, dann können dabei sage und schreibe 200 Millionen Spermien aus dem Glied gelangen. Der Höhepunkt des Mannes hält kürzer an als der der Frau. So haben Männer in der Regel eine Ejakulation und das angenehme Gefühl eines Orgasmus für 3 bis 12 Sekunden. Wenn der Orgasmus dann vorüber ist, wird häufig eine Müdigkeit empfunden, was dem Hormon Prolaktin zu verschulden ist.
Du hast einen sogenannten “trockenen” Orgasmus, ohne dass es dabei zu einem Samenerguss kommt? Dann solltest du einen Termin bei deinem Urologen oder deiner Urologin vereinbaren und dies einmal überprüfen lassen.
G-Punkt beim Mann
Gibt es einen G-Punkt beim Mann? Ja, tatsächlich gibt es ihn! Vermutlich findet der weibliche G-Punkt eine größere kommunikative Aufmerksamkeit als der G-Punkt des Mannes. Deswegen wollen wir dich jetzt einmal über den G-Punkt des Mannes aufklären. Der G-Punkt des Mannes ist die Prostata . Er wird deswegen auch häufig als P-Punkt bezeichnet. Du kannst dir die Prostata von der Größe her äquivalent zu einer Walnuss vorstellen.
Doch wo genau befindet sich die Prostata eigentlich? Unterhalb der Harnblase und die Harnröhre umschließend ist die Prostata zu lokalisieren. Die Prostata lässt sich besonders gut im Anus, ca. 5 bis 7 cm dahinter, in Richtung der vorderen Darmwand finden. Durch den analen Weg kann die Prostata direkt stimuliert werden, aber auch eine sanfte Massage des Dammes, also der Region, die sich zwischen Anus und Hodensack befindet, kann zur indirekten Stimulation führen.
Bei der analen Stimulierung ist jedoch auf folgendes zu achten: Hygiene und Gleitgel (auf Wasserbasis, wenn du Latexkondome verwendest). Die Hygiene spielt hierbei eine entscheidende Rolle, denn durch eine anale Stimulierung können Finger, Penis oder Sexspielzeug in Kontakt mit Kot kommen. Penis und Sexspielzeuge sollten hierbei also mit einem Kondom übergezogen werden. Apropos Kondom: An dieser Stelle kann auch Safer-Sex großgeschrieben werden, denn auch beim analen Sex besteht ein Risiko für die Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit. Daher sollte keinesfalls auf ein Kondom verzichtet werden.