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Hirsutismus enttabuisieren: Was hinter ungewolltem Haarwuchs steckt

Körperbehaarung ist natürlich. Und trotzdem wird sie gesellschaftlich oft bewertet, reguliert und emotional aufgeladen – vor allem, wenn sie nicht den erlernten Vorstellungen entspricht. Genau das ist beim Thema Hirsutismus der Fall. Gemeint ist ein vermehrter, „männlich“ geprägter Haarwuchs bei weiblich gelesenen Personen. Was dahintersteckt, welche Ursachen es gibt und wie du damit umgehen kannst, erfährst du hier.

Was ist Hirsutismus eigentlich?

Hirsutismus beschreibt einen übermäßigen, oft als „männlich“ empfundenen Haarwuchs im Gesicht und am Körper, der bei menstruierenden Personen normalerweise nicht in dieser Form auftritt. Typische Stellen sind:

  • Oberlippe

  • Kinn

  • Brustbereich

  • Bauch

  • Rücken

  • Oberschenkel

Die Haare sind in diesen Bereichen meist dicker, pigmentierter und wachsen schneller als das übliche Flaumhaar (Vellushaar). Diese Art von Haar wird als Terminalhaar bezeichnet.

Die Ursache liegt in einer erhöhten Wirkung von Androgenen (männlichen Geschlechtshormonen) oder einer gesteigerten Sensitivität der Haarfollikel gegenüber diesen Hormonen.

Hirsutismus ist kein rein kosmetisches Problem – er kann Hinweise auf hormonelle Störungen geben und belastet viele Betroffene auch psychisch stark. 

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Wie wird Hirsutismus diagnostiziert?

Die Diagnose beginnt mit einem ausführlichen Gespräch in der gynäkologischen oder endokrinologischen Praxis. Fragen wie diese helfen bei der Einschätzung:

  • Seit wann tritt der Haarwuchs vermehrt auf?

  • Gibt es Zyklusstörungen?

  • Gibt es weitere Symptome wie Akne, Gewichtszunahme oder Haarausfall?

In der Regel folgen diese Untersuchungen:

  • Gynäkologische Untersuchung : Zur Erfassung von Veränderungen an Eierstöcken oder der Gebärmutter

  • Hormonstatus im Blut : Dabei wird geprüft, ob Testosteron, DHEA-S oder andere Androgene erhöht sind

  • Ultraschall : Vor allem der Eierstöcke zur Abklärung von PCOS

  • Weitere Blutwerte : Zur Überprüfung der Schilddrüse , Nebennierenfunktion oder des Insulinhaushalts

Auch ein Ferriman-Gallwey-Score kann zur Beurteilung des Haarwuchses herangezogen werden – eine Art Punktesystem, das die Stärke des Haarwuchses in verschiedenen Körperregionen bewertet.

Welche Rolle spielen Hormone?

Hormone spielen eine zentrale Rolle beim Hirsutismus. Androgene wie Testosteron, DHEA oder Androstendion sind zwar auch bei menstruierenden Personen natürlicherweise vorhanden – jedoch in deutlich geringeren Mengen als bei cis Männern. Kommt es bei diesen Hormonen zu einem Ungleichgewicht, dann kann sich daraus die Folge eines vermehrten Haarwachstums ergeben.


Entscheidend ist dabei nicht nur die Menge der Hormone, sondern auch, wie empfindlich die Haarfollikel auf sie reagieren. Eine Person mit normalen Hormonwerten kann trotzdem unter starkem Hirsutismus leiden, wenn die Follikel besonders aktiv auf Androgene reagieren.

Welche Ursachen stecken hinter Hirsutismus?

Hast du dich schon mal gefragt, wieso es überhaupt zu Hirsutismus kommt? Die Ursachen für Hirsutismus sind vielfältig und reichen von hormonellen Störungen über genetische Einflüsse bis hin zu bestimmten Medikamenten. Schauen wir uns die wichtigsten Auslöser einmal im Detail an:


1. Hormonelle Störungen

Die häufigste Ursache für Hirsutismus ist eine hormonelle Dysbalance. Besonders relevant sind:

  • PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom): Eine hormonelle Erkrankung, bei der die Eierstöcke zu viele Androgene produzieren. Das führt häufig nicht nur zu Hirsutismus, sondern auch zu Zyklusstörungen , Akne und unerfülltem Kinderwunsch. Du möchtest noch mehr über PCOS und Kinderwunsch erfahren? Dann schau dir diesen Blogbeitrag an.

  • Nebennierenerkrankungen: Die Nebennieren sitzen oberhalb der Nieren und produzieren unter anderem auch Androgene. Erkrankungen wie das adrenogenitale Syndrom oder Nebennierentumoren können die Produktion stören und zu vermehrtem Haarwuchs führen.

  • Schilddrüsendysfunktion: Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse beeinflusst den gesamten Hormonhaushalt. Gerade eine Schilddrüsenunterfunktion kann den Stoffwechsel verlangsamen, Zyklusstörungen begünstigen und so auch Hirsutismus fördern. Wusstest du schon, dass Schilddrüsenprobleme auch Auswirkungen auf den Menstruationszyklus haben können? Das erklären wir dir hier.

  • Cushing-Syndrom: Eine seltene Erkrankung, bei der zu viel Cortisol im Körper zirkuliert. Diese Hormonüberproduktion kann ebenfalls die Androgenspiegel beeinflussen und Haarwachstum verstärken.

2. Medikamente & Therapien

Einige Medikamente können als Nebenwirkung Hirsutismus auslösen, darunter:

  • Kortikosteroide: Werden häufig bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt (z. B. Asthma, Rheuma) und können langfristig den Hormonhaushalt stören.

  • Anabole Steroide: Diese werden manchmal missbräuchlich im Sport eingesetzt, fördern die Muskelbildung – und können als Nebeneffekt zu Hirsutismus führen.

  • Hormonpräparate: Dazu zählen z. B. testosteronhaltige Medikamente oder DHEA-Präparate, die auch in der Anti-Aging-Medizin vorkommen.

3. Genetische Veranlagung

Bei manchen Menschen tritt Hirsutismus familiär gehäuft auf – ganz ohne krankhafte Ursache. In diesem Fall sprechen Fachleute von einer genetischen oder ethnisch bedingten Neigung zu stärkerem Haarwuchs. Doch du musst dich dafür überhaupt nicht schämen. Es gibt mittlerweile immer mehr weiblich gelesene Personen, die ihre Körperbehaarung feiern statt zu shamen und sich wohl in ihrem unrasierten Körper fühlen. Wenn du mehr Empowerment zu diesem Thema erhalten willst, dann wird dir dieser Blogbeitrag gefallen.


4. Idiopathischer Hirsutismus

„Idiopathisch“ bedeutet, dass keine klare Ursache festgestellt werden kann. Betroffene haben normale Hormonwerte, aber die Haarfollikel reagieren überempfindlich auf den normalen Androgenspiegel im Blut.

Diese Form tritt häufig auf und ist medizinisch harmlos – kann aber psychisch belastend sein, da sie nicht „behebbar“ im klassischen Sinne ist. Die Symptome lassen sich aber dennoch gut lindern, z. B. durch kosmetische Maßnahmen oder Antiandrogene.

Wie kann Hirsutismus behandelt werden?

1. Medizinische Behandlung


Wenn eine medizinische Ursache wie PCOS oder eine hormonelle Störung festgestellt wird, kann eine ärztlich begleitete Behandlung helfen. Dabei kommen häufig Hormontherapien oder Medikamente zum Einsatz, die die Wirkung der Androgene beeinflussen oder die zugrunde liegende Ursache adressieren. Wichtig: Eine individuelle Abklärung und Beratung durch Fachärztinnen und Fachärzte ist hier essenziell.


2. Kosmetische Methoden

  • Rasur, hier empfehlen wir dir auf einen Rasierhobel umzusteigen - dieser ist im Vergleich zu herkömmlichen Einwegrasierern sanfter zur Haut und on top besser für die Umwelt. Kennst du schon unseren Taynie Rasierhobel? Check ihn hier aus.

  • Laser oder IPL

  • Elektrolyse (dauerhafte Lösung)

3. Lebensstil und Ernährung

  • Entzündungshemmende Ernährung

  • Ausgewogenes Gewicht

  • Regelmäßige Bewegung

Hypertrichose vs. Hirsutismus – was ist der Unterschied?

Auch wenn beide Begriffe oft synonym verwendet werden, handelt es sich um unterschiedliche Erscheinungen. Hirsutismus beschreibt eine „männliche“ Behaarung bei weiblich gelesenen Personen – also Terminalhaare an Stellen wie Gesicht, Brust oder Bauch, die hormonell bedingt wachsen.

Hypertrichose hingegen bezeichnet eine verstärkte Körperbehaarung unabhängig vom Geschlecht, die auch an untypischen Stellen auftreten kann – z. B. am Rücken, an den Armen oder auf der Stirn. Sie ist nicht hormonell, sondern kann genetisch bedingt sein oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente (z. B. Ciclosporin) oder Erkrankungen auftreten.


Kurz gesagt:

  • Hirsutismus = hormonell bedingter Haarwuchs in männlichem Verteilungsmuster

  • Hypertrichose = übermäßiger Haarwuchs, der nicht hormonell gesteuert ist

Hirsutismus und Haarausfall – wie hängt das zusammen?

Einige von Hirsutismus Betroffene leiden gleichzeitig unter verstärktem Haarwuchs im Gesicht und Haarausfall am Kopf – eine Kombination, die vor allem bei PCOS oder Androgenüberschuss vorkommt. Die Ursache liegt in der Wirkung der Androgene auf unterschiedliche Haarfollikel: Während sie das Wachstum im Gesicht stimulieren, verkürzen sie die Wachstumsphase der Kopfhaare.

Hirsutismus und Kinderwunsch

Wenn Hirsutismus durch PCOS verursacht wird, ist häufig auch der Eisprung gestört – was den Kinderwunsch beeinträchtigen kann. Zyklusstörungen, seltener Eisprung oder gar Anovulation erschweren eine Schwangerschaft.


Mit medizinischer Begleitung ist eine Schwangerschaft jedoch oft möglich. Wichtig ist eine gute Diagnostik und individuelle Betreuung.

Ist Hirsutismus heilbar?

Je nach Ursache kann Hirsutismus behandelt und kontrolliert werden. Bei hormonellen Störungen wie PCOS können die Symptome durch eine angepasste Therapie oft deutlich reduziert werden. Idiopathischer Hirsutismus lässt sich meist nur symptomatisch behandeln. „Idiopathisch“ bedeutet in der Medizin, dass keine erkennbare oder nachweisbare Ursache für ein Symptom oder eine Erkrankung vorliegt. Beim idiopathischen Hirsutismus haben Betroffene normale Hormonwerte , keine auffälligen Befunde im Ultraschall oder bei anderen Untersuchungen – und dennoch tritt vermehrter Haarwuchs im Gesicht oder an anderen Körperstellen auf.

Welche Ärztinnen und Ärzte helfen bei Hirsutismus?

Die erste Anlaufstelle ist häufig die Gynäkologie. Daneben können auch folgende Fachrichtungen helfen:

  • Endokrinologie

  • Dermatologie

  • Reproduktionsmedizin

Eine interdisziplinäre Betreuung ist ideal – insbesondere bei Hormonstörungen oder Kinderwunsch.

Welche Rolle spielt die Pille?

Viele Pillen enthalten Gestagene mit antiandrogener Wirkung. Sie können helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren und damit den Haarwuchs zu reduzieren. Allerdings ist die Pille nicht für jede Person geeignet. Nebenwirkungen und individuelle Gesundheitsfaktoren sollten in einem Beratungsgespräch abgewogen werden.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Hirsutismus und Periode?

Ja. Viele Betroffene berichten von unregelmäßigen, sehr langen oder besonders starken Perioden. Das ist typisch bei hormonellen Störungen wie PCOS, wo der Eisprung ausbleibt oder sich der Zyklus verschiebt. Auch PMS oder stärkere Regelschmerzen können in diesem Zusammenhang auftreten.

Wie kann ich Hirsutismus ganzheitlich betrachten?

Hirsutismus ist nicht nur ein medizinisches Thema, sondern betrifft auch das Körperbild, die Identität und das Selbstwertgefühl. Viele Betroffene leiden unter Scham, Unsicherheit oder sozialem Rückzug – gerade, weil Körperhaare bei menstruierenden Personen oft als „unweiblich“ gelten.

Hier hilft:

  • Austausch mit anderen Betroffenen

  • Sichtbarkeit in den sozialen Medien

  • Aufklärung im eigenen Umfeld

  • Selbstmitgefühl statt Optimierungsdruck

Periodenunterwäsche & Hirsutismus: Ein Wohlfühlfaktor

Viele, die von Hirsutismus betroffen sind, erleben gleichzeitig Hautreizungen, hormonbedingte Akne oder empfindliche Stellen an Beinen oder im Intimbereich. Periodenslips aus weichen, atmungsaktiven Materialien wie Bio-Baumwolle oder Bambusviskose bieten:

  • ein angenehmes Tragegefühl

  • keinen Reibungseffekt bei Rasur oder Enthaarung

  • hygienische Sicherheit bei Zyklusunregelmäßigkeiten (z. B. bei PCOS)

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Fazit

Hirsutismus ist weit verbreitet und trotzdem kaum sichtbar. Dabei betrifft er nicht nur Haare, sondern das gesamte Lebensgefühl. Wir bei Taynie empfehlen daher, dich nicht zu verstecken, sondern deinen Weg zu finden – dein Körper ist schön, so wie er ist und Körperbehaarung ändert nichts daran.


Autor: Taynie.de

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